Habermas: Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit
1962 erschien Strukturwandel der Öffentlichkeit, Jürgen Habermas' erstes Buch. Er entwickelt darin einen Begriff von Öffentlichkeit, der dieser einen Platz zwischen Zivilgesellschaft und Politik zuweist. Habermas hat sich in späteren Arbeiten immer wieder mit der Rolle der Öffentlichkeit für die Bestandssicherung des demokratischen Gemeinwesens beschäftigt. Angesichts einer durch die Digitalisierung veränderten Medienstruktur und der Krise der Demokratie kehrt er nun erneut zu diesem Thema zurück.
Kernstück des Buches ist ein Essay, den wir gemeinsam an diesem Samstag lesen werden, in dem er sich ausführlich mit den neuen Medien und ihrem Plattformcharakter beschäftigt, die traditionelle Massenmedien – maßgebliche Antreiber des »alten« Strukturwandels – zunehmend in den Hintergrund drängen: Die neuen Formen der Kommunikation würden die Selbstwahrnehmung der politischen Öffentlichkeit als solcher beschädigen. Das wäre ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit, mit gravierenden Konsequenzen für die demokratische Meinungs- und Willensbildung.
Habermas: Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit
- Sa. 13.05.23 11:00–17:00 Uhr